Gründen wir eine Arbeits­börse. Einzu­richten ist: [Exzerpt]

Seit 2 Jahren sitze ich auf diesen Notizen um sie zu veröf­fent­lichen und komm und komme nicht dazu. Da ich gestern aber Fernand Pelloutier ansprach und mir gestern Abend diese Notizen in die Hände vielen, war es heute morgen ein leichtes, sie abzutippen und zu veröf­fent­lichen. Nicht alles davon ist aktuell, aber noch aktuell genug um sich seine Gedanken zu machen. Nun denn hier sind sie:

Exzerpt: „Chapter 5 – How to create a Bourse du Travail“ – by Fernand Pelloutier.

>> In der heutigen Gesell­schaft muss die Arbeits­börse ein Ort des Wider­stands („an association of resistance“) sein<<

 

gegen:

  • Lohnkür­zungen (pay cuts)
  • Arbeits­zeit­ver­län­gerung (excessive prolonging of the working day)
  • den Anstieg^[1] bzw. über­trie­benen Anstieg der Konsum­güter (of consumer goods)

„Die unmit­telbare Aufgabe der Arbeits­börse ist das Wahren (maintain) soweit wie möglich des Gleich­ge­wichts/Ausgleichs (equili­brium) zwischen dem Preis der Arbeit (price of labour) und dem Preis der Konsum­güter (price of consumer goods)“^[2]

Die existen­zi­ellen Angebote (services) der Arbeits­börse sind:

  • Ein Büro (an office)
  • Eine Kasse (an treasury)
  • Archiv und Bibliothek
  • die Errichtung und Pflege eines Erwerbs­lo­sen­re­gisters und, falls möglich
  • ein Gebäude für Nahrungs­an­gebot (providing Food) und Beher­bergung von Wander­ar­beitern, sowie
  • profes­sio­nelle Trainings.

Die Einrichtung der einzelnen Insti­tu­tionen hängt von den vorhan­denen Ressourcen ab, da nicht jede Börse Zuschüsse der Gemeinden bekommt.

Es gibt 2 unter­schied­liche Grund­be­din­gungen:

  1.  Lokal vonein­ander getrennte (isolated) Gewerk­schaften (trade unions),
  2.  Lokal schon föde­rierte (have already formed a federation) Gewerk­schaften.

Anfor­de­rungen an das Gebäude der Arbeits­börse:

  • gemietet, aufgrund der Kosten (indes­pensable expenses)
  • braucht mindestens:
    • einen Büroraum (a room for an office)
    • Platz für Treffen des General­ko­mitees (general comitee)
    • Platz für die Ausfüh­rungs­kom­mission (executive commission)
    • Raum für die Bibliothek und das Archiv
    • Räum­lich­keiten für 2-3 gleich­zeitig statt­fin­dende Treffen (meetings of trade union)

Eigene Erwei­terung: (17.05.2012)
* Inter­net­caffee, Wissens­werk­statt, Redak­ti­ons­räume
Es gibt noch weitere mitzu­rech­nende Ausgaben.
(Manche Arbeits­börsen haben keine bezahlte Mitar­beiter, andere Arbeits­börsen bezahlen Anwesenheit der Mitar­beiter (officer) entweder als Fixfertig oder auf Stunden­basis (grant them a stipend)

  • officers of the Bourse du Travail
    • Kassenwart (Treasurer)
    • Sekretär (Secretary)
  • Tages­auf­gaben (2-3 Stunden)
    • Tages­auf­gaben
    • Korre­spon­dence
    • Biblio­theks­arbeit
    • recent of trade union dues
  •  Office supplies (Büro­aus­gaben=

Aufgaben des Sekre­tärs (permanent secretary)

  • um die Korre­spondenz kümmern
  • die Tages­ordnung der Treffen vorbe­reiten des General­ko­mitees (Sekretär ist nicht-stimm­be­rech­tigter Beisitzer)
  • keeping the record of the registry of the unemployed
  • preparing the registry of the supply of and demand for jobs
  • super­vising der Bibliothek

Die Arbeits­börse muss zu aller erst auf die Finan­zierung durch die Mitglieder der Gewerk­schaften angewiesen ein, Unter­stützung durch lokale und regionale Autori­täten kann eingeholt werden.

Es gibt verschiedene Finan­zie­rungs­mo­delle

  1. Der Mietvertrag ist von der Arbeits­börse unter­zeichnet und die Gemeinde (munci­pality) zahlt die Miete (paid by the tax office) oder durch die Gemein­de­ver­tretung selbst.
  2. Die Arbeits­börse ist in einem Gemein­de­ge­bäude unter­ge­bracht, manche Gemeinden über­nehmen dann Heizkosten durch monat­liche Rechnungen, die Haupt­kosten werden aber durch das adminis­trative council der Arbeits­börse bezahlt.
  3. Durch Über­nahme von Gemein­de­funk­tionen (z.B. Bibliothek, job placement services, materials for training courses) <- Zuschuss­fi­nan­zierung durch Über­nahme von Gemein­de­auf­gaben.


^[1]: basierend auf dem Preis­model wird Preis­an­stieg as unaus­weichlich angesehen.
^[2]: Diese Theorie ist Volks­wirt­schaftlich inzwi­schen fraglich

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